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In Nanzenbach steht derzeit eine Agave in voller Blüte

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Ein für heimisches Verhältnisse äußerst seltenes Schauspiel können derzeit die Nanzenbacher mit verfolgen: Ein Agave steht in voller Blüte. „Jahrhundertpflanzen“ werden die Agaven, von denen es einige hundert Arten gibt, auch genannt. Denn gemeinsam haben sie eine Eigenschaft: Sie treiben nur ein einziges Mal in ihrem jahrzehntelangen Leben einen Blütenstand aus.

Bei der Agave, die Lars Nickel zusammen mit seiner Schwester Sabine Sassmannshausen geerbt hat, ist alleine der schon sehr imposant: Eher ein Stamm denn ein Stängel ist das zu nennen, auf dem er sitzt und gelbe Blüten austreibt. In diesem Frühjahr begann dessen Wachstum.

Die Rosettenpflanze dagegen begleitet ihren Besitzer schon das ganze Leben. „Meine Mutter bekam sie geschenkt, als ich ein kleines Kind war“, erinnert sich der  44 jährige Schreinermeister, der den Betrieb von seinem Vater übernommen hat. „Im Sommer steht sie seit jeher in einem großen Behälter vor der Haustür. Zum Überwintern kommt sie in die Werkstatt. Seit langem geht das nicht mehr ohne Maschinenkraft. Mein Freund Timo Kreuter hilft mir jedes Jahr mit seinem Traktor dabei“, fügt er an.  

Seine Eltern, die beide nicht mehr leben, hätten oft davon gesprochen, dieses Aufblühen erleben zu dürfen – was ihnen verwehrt blieb. Dass Lars Nickel dieses Naturschauspiel noch ein zweites in seinem Leben betrachten kann, ist denn auch unwahrscheinlich. „Das langsame Absterben meiner Agave beginnt bereits“, sagt er. Allerdings bildete sie, ähnlich wie Erdbeeren, ein paar Ableger - kleine Pflänzchen noch, die er jetzt selbst hegen und pflegen will.

Deren  ursprüngliche Heimat liegt zwischen den Südstaaten der USA und Kolumbien und Venezuela im Norden Südamerikas, bevor sie auch in Europa in den Ländern mit entsprechendem Klima angepflanzt wurden. In Mittelamerika werden einige  der Agaven-Arten auch wirtschaftlich genutzt. So zählen sie zu den wichtigen Lieferanten von Pflanzenfasern. Deswegen werden z.B. Sisal-Agaven in Plantagen angebaut.

Andere Arten liefern die Grundlagen für Nahrungs- und Genussmittel. So backten bereits die Ureinwohner Mexikos deren Blütenknospen und Blätter, die mit ihrem Zuckergehalt sehr schmackhaft sind. „Agave tequilana“ lautet der wissenschaftliche Name für die Blaue Agave. Aus ihr wird der Tequila gebrannt, der berühmte Schnaps, den Mexiko in die ganze Welt exportiert.

Wer die botanische Seltenheit in Nanzenbach erleben will, findet den Weg zu ihr leicht. Von Dillenburg kommend, muss er gleich in die erste Straße nach links einbiegen, in die Adolfstraße. Nach hundert Meter stört er direkt auf die exotische Pflanze mit ihrer Blütenpracht.

Fotos: Die Agave und ihr Besitzer Lars Nickel.

 


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