Vortrag über das Bergmannsdorf Nanzenbach im Rahmen des 2. Geoparksymposiums in Oberscheld
- Details
- Kategorie: Aktuelles & News
- Veröffentlicht: Donnerstag, 08. August 2013 15:41
- Geschrieben von Uli Horch
- Zugriffe: 13710
Anlässlich des vierzigjährigen Endes des Schelderwald-Bergbaus lädt der Geopark Ende September nach Oberscheld ein
Am 31. August wird es vierzig Jahre her sein, dass die Grube „Falkenstein“ bei Oberscheld schloss. Damit endete 1973 die zweieinhalb Jahrtausende alte Tradition des Abbaus von Eisenerz im Schelderwald. Sie war die Basis für eine Entwicklung, in der das Herstellen und Verarbeiten von Metall die Wirtschaft der Region dominierte – und das bis zum heutigen Tage.
Das ist der Anlass für die Geschäftsstelle des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus, zusammen mit den Bergbaufreunden vor Ort für das letzte Septemberwochenende zu ihrem zweiten Geopark-Symposium einzuladen. Der Ort des Treffens soll die „Glück-auf-Halle“ im Dillenburger Ortsteil Oberscheld sein, die sich gerade mal zwei Kilometer entfernt vom Standort dieser ehemaligen Zeche befindet.
Das Symposium beginnt am Samstag (28. Sept.) um 9.30 Uhr. Im Mittelpunkt stehen...
...an diesem Tag die Fachvorträge. Zunächst informiert Michael Volkwein über die Ziele des Geopark-Projekts. Im folgt der Siegbacher Geologe Dr. Erhard Reitz mit zwei Vorträgen. „Die Geologie der Dillmulde“ sowie „Die Betriebsentwicklung der Grube Falkenstein“ heißen sie.
Neben den Fachvorträgen steht die zweitägige Ausstellung im Mittelpunkt
In der zweistündigen Mittagspause gerät dann erstmals die parallel dazu aufgebaute Ausstellung in den Mittelpunkt. Hauptakteur ist dabei Ralf Schneider (Oberscheld), der selbst viele Utensilien vom „Falkenstein“ gesammelt hat. Unterstützt wird er dabei von Kai Uwe Benner (Frohnhausen), der mittlerweile auch vielerlei historisches Gerät aus dem heimischen Bergbau im Besitz hat. Andreas Allen wird einige seiner selbst gebauten Buckelbergwerke vorführen. Mit ihnen hat er eine Tradition des Erzgebirges aufgegriffen. Berginvaliden zogen mit diesen mechanischen Schaukästen einstmals über die Dörfer, um sich damit ein paar Groschen zu verdienen.
Die alten Untertageanlagen des Schelderwaldes gelten als die bedeutendsten Fledermaus-Quartiere in ganz Hessen. Und so ist es naheliegend, dass man sich an diesem Wochenende auch diesen flugfähigen Säugetieren widmet. Ulla Schäfer (Herborn), die sich seit vielen Jahren um verletzte Fledermäuse kümmert, wird einige lebende Tiere dem Publikum vorstellen. „Diabas als Werksteine“ sowie „Klangsteine“ zum Erkunden der verschiedenen heimischen Gesteinsarten wird die Firma Herhof vorstellen. Außerdem will der Naturpark Lahn-Dill-Bergland mit einem Stand über die heimischen Wanderrouten informieren.
Um 14.30 Uhr geht es mit den fachlichen Themen weiter. Zunächst werden ehemalige Bergleute aus dem heimischen Raum über ihre einstige Arbeit befragt. Danach folgt ein Fachreferat von einem Vertreter der „Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz“ zum Thema „Fledermausschutz in alten Bergbauanlagen“.
„Nanzenbach – ein Bergbaudorf entwickelt sich“ – die beiden Nanzenbacher Uli Horch und Stefan Müller schließen den Bogen von der einstigen Geschichte dieses Dorfes, die seit mehr als einen Vierteljahrhundert gründlich erforscht und dokumentiert worden ist, zu den aktuellen Ereignissen in diesem Dillenburger Stadtteil. Die Aufnahme ins Hessische Dorferneuerungsprogramm vor zwei Jahren hat hier zu vielerlei neuen Aktivitäten geführt, nachdem auch in den Jahrzehnten zuvor eine vorbildliche Vereinsarbeit zu einer guten Lebensqualität für die Bewohner geführt hat.
In Sichtweite der „Glück-auf-Halle“ betreibt die Herhof-Gruppe einen Steinbruch. Welche Zukunft dieser einmal hat, darüber will Herhof-Geschäftsführer Ralf Hofmann in einem weiteren Vortrag informieren. „Pumpspeicherkraftwerke als Beitrag zur Energiewende“ ist er überschrieben. Anschließend will er mit den Zuhörer über „Basalt und Diabas“ ins Gespräch kommen – zwei Rohstoffe, die sein Unternehmen auch heute noch in unserer Region gewinnt. Dann folgte das Schlusswort des Geopark-Geschäftsführers Knut Rehn.
Am Sonntag ist freier Eintritt
Zu einem Familientag für Einheimische und Gäste laden die Veranstalter am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr ein. Im Mittelpunkt stehen dabei die oben genannten Ausstellungen sowie Filmvorträge über die einstige Grube Falkenstein und über die Ziele des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus. Für die Bewirtung der Besucher sorgen an diesem Tag der Oberschelder „Bergbau- und Feldbahnverein“ sowie die örtlichen Landfrauen.
Parallel dazu findet an diesem Tage die „Montanhistorische Wanderung“ mit Dr. Erhard Reitz statt, die ebenfalls um 11 Uhr an der „Glück-auf-Halle“ beginnt und hier auch gegen 14 Uhr enden wird.
Während die Teilnehmer der Vorträge am Samstag eine Gebühr von fünfzehn Euro entrichten müssen (die vor allem für die Verpflegung gedacht sind), ist die Teilnahme am Sonntag kostenlos. Weitere Informationen gibt es über die Geschäftsstelle des Geoparks (Tel.-Nr. 0700 - 00 05 55 66 oder www.geopark-wlt.de,) aber auch über die genannten heimischen Bergbaufreunde.
+++ Den Flyer über Inhalt und Ablauf des Symposiums finden Sie hier. +++